Seit einigen Jahren ist das lebenslange Lernen als ein Aspekt für beruflichen Erfolg akzeptiert. Ob es sich um eine Weiterbildung oder um eine Umschulung handelt: Ein Bildungsgutschein kann die Maßnahme bis zu 100% fördern. Doch welche Voraussetzungen sind für den Erhalt eines solchen Zuschusses zu erfüllen? Und bekommen nur Arbeitssuchende eine solche Förderung? Die Hürden sind gar nicht so hoch und auch Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer können einen Bildungsgutschein erhalten.
Kernkompetenzen ausbauen und Jobchancen verbessern
Deutschland ist ein Weiterbildungsland. Von acht Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern nutzten im Jahr 2018 sieben Personen die Möglichkeit, sich beruflich weiterzubilden. Einen Bildungsgutschein erhält man bei der Agentur für Arbeit bzw. dem Jobcenter. Es handelt sich dabei um die Zusicherung der Kostenübernahme oder teilweisen Kostenübernahme einer Maßnahme der Weiterbildung oder Umschulung. Diese Förderung umfasst nicht nur die reinen Lehrgangskosten. Der Gutschein kann folgende Kosten beinhalten:
– Lehrgangskosten
– Fahrtkosten
– Kosten der auswärtigen Unterbringung
– Verpflegungskosten aus Anlass der Weiterbildung
– Kosten für erforderliche Kinderbetreuung.
Es handelt sich daher um einen umfassenden Zuschuss, der den Bildungsnehmern auch ohne finanziellen Einsatz die Teilnahme an einer Weiterbildungsmaßnahme ermöglicht.
Umschulung und Weiterbildung mit einem Bildungsgutschein
Der Gutschein für Bildung der Agentur für Arbeit oder des Jobcenters kann für eine Weiterbildungsmaßnahme oder eine Umschulung eingesetzt werden. Weiterbildungsmaßnahmen werden in der Regel von beschäftigten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ergriffen, um sich in ihrem Job gezielt zu verbessern; neue Kompetenzen zu erlangen und zusätzliche Qualifikationen zu erlangen. Zum Beispiel wie man die Bindung von Kunden an das Unternehmen verbessert. Eine Umschulung bedeutet eine berufliche Neuorientierung. Sie beinhaltet grundsätzlich die Ausbildung in einem neuen Beruf. Aufgrund der Vorkenntnisse oder der beruflichen Erfahrung kann die Umschulung in einer kürzeren Zeit als die Ausbildung durchgeführt werden.
Wie erhält man einen Bildungsgutschein?
Um einen Bildungsgutschein einzulösen, ganz gleich, ob für eine Weiterbildung oder für eine Umschulung, sind vier Schritte nötig:
1. Beratung bei der Agentur für Arbeit
2. Erhalt des Bildungsgutscheins
3. Auswahl eines geeigneten Bildungsträgers
4. Beratung beim Bildungsträger.
Die ersten beiden Schritte sind dabei die wichtigsten. Hierbei wird geklärt, ob die Voraussetzungen für den Erhalt eines Bildungsgutscheins vorliegen.
Welche Voraussetzungen müssen für einen Bildungsgutschein vorliegen?
Für die Klärung der Voraussetzungen ist ein Gespräch beim zuständigen Berater in der Agentur für Arbeit unersetzlich. Die Förderung durch einen Bildungsgutschein ist für folgende Personengruppen möglich:
– Wer Arbeitslosengeld I erhält,
– Wer Leistungen nach dem SGB II (auch Hartz IV genannt) bekommt,
– Wer in Kurzarbeit beschäftigt ist,
– Wer arbeitslos ist und eine abgeschlossene Berufsausbildung oder
– Wer arbeitslos ist und drei Jahre Berufserfahrung nachweisen kann,
– Wer arbeitssuchend ist,
– Wem eine Kündigung seines Arbeitsplatzes droht,
– Wer befristet beschäftigt ist und dessen Arbeitsvertrag ausläuft.
Wie sieht ein Bildungsgutschein aus?
Werden die Voraussetzungen erfüllt, dann kann der Bildungsgutschein ausgestellt werden. Er sichert die Übernahme der Kosten wie Lehrgangsgebühren, Fahrtkosten usw. durch das Jobcenter oder die Agentur für Arbeit zu. Aber wie sieht ein solcher Bildungsgutschein aus und was steht darin? Aufgeführt sind auf jeden Fall das Bildungsziel, das bei der Beratung mit der Agentur für Arbeit festgelegt wurde. Enthalten ist auch ein Datum, bis zu dem der Bildungsgutschein gültig ist sowie der Starbeginn, der bis zu drei Monate nach der Ausstellung sein kann. Manchmal ist auch eine örtliche Beschränkung enthalten.
Welche Schritte folgen dem Erhalt des Bildungsgutscheines?
Nach Erhalt des Bildungsgutscheines gilt es, einen geeigneten Bildungsträger auszusuchen. Dieser muss Lehrgänge anbieten, die geeignet sind, das festgelegte Bildungsziel zu erreichen und muss eine Zulassung vorweisen, dass er Maßnahmen durchführt, die durch einen Bildungsgutschein gefördert werden. Solche zertifizierte Bildungsträger findet man in der Datenbank der Agentur für Arbeit.