Nach neuesten Erkenntnissen drängt sich das Problem des Pflegekräftemangels immer weiter auf. Es sollen laut aktuellen Studien mehrere 100.000 Stellen fehlen bzw. diese nicht besetzt werden können. Die Gründe dafür sind vielfältig, wobei aber vor allem ein Qualifikationsproblem herrscht. Besonders im Bereich der Altenpflege drängt sich dieses Problem auf. Wenn man sich die statistischen Daten näher ansieht, fällt folgendes auf. Es handelt sich um ein Ausbildungsproblem, da aus dem Pool der gemeldeten arbeitslosen Personen mit entsprechender Ausbildung nur wenige Menschen nicht in Beschäftigung stehen.
Das ewige Problem des Pflegekräftemangels in Deutschland
Meist ergibt sich das Problem erst dann, wenn man selbst davon betroffen ist. Dabei kann diese Herausforderung sehr schnell auf einen selbst übergreifen, wenn zum Beispiel der eigene Großvater auf dauerhafte Hilfe angewiesen ist. Zunächst wird versucht, den nahen Verwandten selbst zu Hause zu pflegen. Bereits hier zeigen sich Lücken im Pflegesystem auf, die bis heute ungelöst geblieben sind. Das Problem wächst aber in der Regel mit jedem Tag weiterer häuslicher Pflege an. Die Pflege bzw. dessen Aufwand für den nahen Verwandten wird intensiver und irgendwann lässt sich diese auch zu Hause nicht mehr bewältigen. Wenn dann der einzige Weg die Unterbringung in einem Pflegeheim ist, dann wächst sich dieses Problem sehr schnell zu einem finanziellen Problem heran. Außerdem werden die psychischen Belastungen härter, was zu einem zusätzlichen Aufwand im gesamten Familienverband führt. Damit schließt sich auch der Kreis des Problems.
Wenn zusätzlich kaum Personal in den Pflegeheimen vorhanden ist, werden sich die wenig vorhandenen Angestellten auch nicht ausreichend Zeit für Ihren nahen Angehörigen nehmen können. Das Problem einer ganzen Gesellschaft wird somit zu einem sehr persönlichen Problem. Bislang war dieses Problem nur sehr abstrakt formuliert, wenn man darüber in den Medien gelesen hatte. Das Problem streckt sich über das gesamte Gesundheitswesen. Insbesondere sind davon Altenheime betroffen, aber auch in Pflegeheimen lässt sich das gleiche Problem erkennen. Pfleger und Pflegerinnen sind also absolute Mangelware und es drängt die Zeit, nach einer Lösung zu suchen. Bei diesen Frage- und Problemstellungen stellen sich offene Fragen, die nach Lösungen schreien.
Wo liegen die Ursachen für den Fachkräftemangel in den Pflegeberufen
Wenn man mit Kollegen spricht, ist es vor allem ein Problem der mangelhaften Wertschätzung in der Gesellschaft. Die Arbeit wird von der Gesellschaft nur wenig als wertschätzende Arbeit wahrgenommen. Das spiegelt auch das mangelhafte Interesse der Bewerber und Bewerberinnen wider. Die Bezahlung könnte ebenso besser sein. Es liegt aber primär nicht an der schlechten Bezahlung. Dennoch wird den Arbeitnehmern für den Lohn sehr viel Arbeit abverlangt. Immerhin ist hier die Politik gefordert, die richtigen Weichenstellungen vorzunehmen. Es geht um einen gerechten Verdient, der auch durch die Wertschätzung in der Gesellschaft ausgedrückt wird. Ein weiteres Problem ist die mangelhafte Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Immer wieder hört man Klagen in diesem Zusammenhang und die Politik kennt das Problem.
Die Politik ist für Lösungen verantwortlich
Die Politik hat versucht, das Problem des Fachkräftemangels durch die Anwerbung von Pflegepersonal aus dem benachbarten Ausland zu forcieren. Besonders Pflegekräfte aus Polen wurden angeworben, um die Lücke zu schließen. Das Problem dabei liegt aber auch hier in einem gestiegenen Wohlstand der lokalen Bevölkerung. Das BIP in Polen wächst seit Jahren sehr stark was auch zu einem gestiegenen Wohlstand in Polen geführt hatte. Daraus resultiert auch ein mangelndes Interesse von Polen und Polinnen, in den Beruf einzusteigen. Man muss auch bedenken, dass viele Fachkräfte aus dem Ausland für ihre Unterkunft selbst bezahlen müssen. Wenn Sie neben einem spärlichen Verdienst auch noch Unsummen für die Miete ausgeben müssen, verliert sich sehr schnell das Interesse an diesem Beruf. Die Politik ist also gefordert, nachhaltige Lösungen für das Problem des Fachkräftemangels in den Pflegeberufen zu finden.