Mittlerweile ist jedem bekannt, dass in Deutschland ein massiver Fachkräftemangel in handwerklichen Berufen herrscht. Viele Unternehmen in diesen Bereichen finden keine neuen Azubis und wissen nicht, wie ihre Zukunft aussehen soll. Obwohl diese Ursache unterschiedliche Gründe hat, steht ein Grund besonders im Vordergrund: Junge Menschen möchten studieren.
Die steigende Popularität des Studiums bei jungen Erwachsenen
Das Studium scheint inzwischen etwas ganz Normales zu sein, das jeder junge Mensch macht. Teilweise kommt es den Beobachtern so vor, als wäre ein Studium in der heutigen Zeit Pflicht, um in der Berufswelt Fuß zu fassen. Das Traurige an dieser Sache ist, dass es teilweise stimmt. Obwohl im Handwerk händeringend nach Azubis und Fachkräften gesucht wird, stimmt die Bezahlung in vielen dieser Berufe nicht. Junge Menschen werden somit fast schon gezwungen, etwas Besonderes zu studieren, um später in ihrem Leben genügend Geld zu verdienen. Das ist auch ein Teilgrund, warum immer mehr Menschen ein Studium beginnen.
Andererseits bringt das Studium viele Vorteile mit sich. Dazu gehört zum Beispiel das Studentenleben, das sehr unterhaltsam und wichtig in der Entwicklung sein können. Viele junge Menschen in ihren anfänglichen 20er-Jahren verändern sich in dieser Zeit und bemerken, was für sie wirklich wichtig im Leben ist. Sie lernen neue Charakterzüge kennen und tauschen sich mit den unterschiedlichsten Menschen aus, um zu erkennen, was das Leben ausmacht. Diese Erfahrungen machen leider diejenigen nicht, die direkt nach der Schule eine Ausbildung beginnen und anschließend in den Beruf gehen. Ihnen bleibt die „Freiheit“ der Selbstbestimmung teilweise verwehrt.
Ein ganz normaler Alltag als Student
Pauschal gibt es keinen „ganz normalen“ Alltag als Student, da jeder Tag etwas anderes mit sich bringt. Das liegt auch daran, dass kein fester Vorlesungsplan besteht und die Universität jeden Tag zu einer anderen Uhrzeit beginnt. Einige Studenten schaffen es sogar, während der sechs Semester ihres Studiums nicht einen Kurs zu wählen, der vor 14:00 Uhr beginnt. Andere profilieren sich dadurch, nie freitags zur Uni gehen zu müssen. Obwohl dies für Arbeitstätige absurd und teilweise sogar herabwertend klingt, hat es auch einen positiven Aspekt an sich: Die Freiheit über die Selbstbestimmung des Wochenplans. Es ist ein einzigartiges Gefühl, wenn man selbst der Herr über die Wochenplanung ist. Wenn zum Beispiel nicht die Absicht besteht, freitags zu studieren oder zu arbeiten, dann wird dies einfach nicht getan. Solch eine Freiheit ist etwas Beflügelndes und sehr hilfreich für Stressmanagement.
Nun zum Alltag an sich: Studierende stehen in der Regel sehr spät auf, es sei denn, sie müssen morgens zur Uni. Nach dem Wachwerden wird erst einmal ein wenig gedöst, bis das „Frühstück“ stattfindet, das natürlich in Begleitung von Unterhaltung in Form von Videos oder den Mitbewohnern geschieht. Nachdem das Festmahl abgeschlossen wurde, bewegt man sich in Richtung Universität. Auf dem Weg dahin kommt es natürlich zu einigen Begegnungen mit Kommilitonen und Bekannten aus dem entfernten Freundeskreis, durch die der weitere Ablauf des Tages geplant wird.
Typische Gespräche sind: „Hey, alles gut? Was geht heute Abend?“, „Alles bestens. Wir sind heute Abend bei Person X. Bist dabei?“, „Klar. Ich schreibe dir später“. Damit wäre dann auch der Abend geplant. Nachdem die Vorlesungen und Seminare vorbei sind, geht der Weg meist erst nach Hause, bis dann später die Freunde getroffen werden. Dort oder in einem Club/Bar findet somit auch der Abschluss des Tages statt. So ungefähr sieht der Alltag eines Studenten aus.
Obwohl sich dies auf den ersten Blick sehr unterhaltsam und spaßig anhört (was es auch ehrlicherweise ist), bestehen auch einige Schattenseiten des Studiums. Ein großer Aspekt befasst sich mit den finanziellen Problemen. 90 % aller Studenten leben von Monat zu Monat – einige sogar von Woche zu Woche. Geldsorgen gehören somit ebenfalls zum Alltag und können auf einige sehr belastend wirken.
Zudem kommt es häufig zu Streitereien und Meinungsverschiedenheiten. Durch die Tatsache, dass teilweise fremde Personen miteinander in einer Wohngemeinschaft leben, entstehen schnell Problemsituationen, die mental sehr belastend sind. Einige trifft dies sogar so schwer, dass sie ausziehen möchten und einen Container Shop anrufen, um möglichst schnell alles zu entsorgen, was sie nicht mehr benötigen.