„Hard work beats talent, every time.“ – der ehemalige Börsenmakler Jordan Belfort ist der Meinung, dass harte Arbeit immer über Talent siegt. Spätestens seit dem Film-Klassiker „The Wolf of Wallstreet“ kennt sein Mantra die ganze Welt, aber stimmt es wirklich?
Harte Arbeit oder Talent – was imponiert uns mehr?
Die Antwort auf die Frage, ob harte Arbeit oder Talent besser ist, lässt sich nicht ganz einfach treffen. Geht es um die Wahrnehmung anderer, zeigt sich schnell, dass harte Arbeit häufig als viel wertvoller und solider eingeschätzt wird. Hierzu gab es ein interessantes Experiment der University College London. Wissenschaftlerin Chia-Jung Tsay untersuchte gemeinsam mit Mahzarin Banaji (Harvard-Psychologe) in einem zweistufigen Experiment, was bei Probanden als angenehmer bzw. wertvoller erachtet wird: Talent oder harte Arbeit.
Hierfür wurde ein Fragebogen bereitgestellt, welchen professionelle Musiker ausfüllen mussten. Im Fokus stand die Frage: Was erachten sie als wertvoller: Talent oder harte Arbeit? Das Ergebnis in der ersten Runde war eindeutig: harte Arbeit wurde als wertvoller betrachtet. In der zweiten Phase erhielten die Berufsmusiker zwei verschiedene Lebensläufe zur Ansicht.
Der erste Lebenslauf skizzierte den Werdegang eines jungen, talentierten Musizierenden. Der zweite Lebenslauf stellte die Anstrengungen eines Musikers auf dem Weg seines Erfolges heraus. Dazu wurde jeweils ein Musikstück als Beispiel abgespielt, welches jedoch von einem identischen Musiker war. Das verblüffende Ergebnis: Der vermeintlich talentierter Musizierende (laut Lebenslauf) wurde von den Befragten als begabter eingestuft; ihm sogar eine deutlich glorreichere Karriere prognostiziert. Interessanter war die Erkenntnis, welche Befragten wie beurteilt hatten. Erfahrene Teilnehmer präferierten den Lebenslauf des talentierten Musizierenden, die weniger erfahrenen Teilnehmer hingegen den Lebenslauf mit harter Arbeit.
Erfolg ist, was du draus machst
Jeder ist für seinen Erfolg maßgeblich selbst verantwortlich. Natürlich gehören gebogene Umstände und Lebenssituationen hinzu, dennoch entscheidet sich Erfolg von Misserfolg vor allem in Niederlagen. Wer mit ihnen besonders gut umgehen daraus lernen kann, erzielt einen Erfolg im doppelten Sinn. Wer beispielsweise nicht in der Lage ist, eine Hochbegabung zu erkennen und diese optimal zu fördern, bleibt häufig unter seinen Möglichkeiten. Deshalb ist die gesunde Selbsteinschätzung für erfolgreiche Menschen essenziell. Sie erkennen Defizite und Arbeiten daran; nutzen ihre Stärken, um damit erfolgreich zu sein.
Kommunikation als wesentlicher Bestandteil des Erfolges
Ohne Kommunikation läuft im privaten oder beruflichen Leben gar nichts. Wer sich nicht ausdrücken und mit anderen sozial interagieren kann, bleibt meist außen vor; fühlt sich häufig auch missverstanden und als Außenseiter. Gerade in der heutigen Berufswelt ist es wichtig, Netzwerke zu knüpfen, offen kommunikativ gegenüber anderen und sich bietenden Chancen zu sein. Es gilt, auch auf vermeintlich unsympathische mit Menschen möglichst smart zu reagieren, um nicht im gesellschaftlichen abseits zu landen. Zur Kunst der Kommunikation gehört es auch, andere möglichst präzise zu lesen.
Die Interpretation der Körpersprache kann den wesentlichen Vorteil bei der Steuerung des Gesprächsverlaufes bringen. Erfolgreiche Menschen wissen, wann sie sich bei einer Kommunikation zurückhalten und wie sie diese geschickt führen können. Wer beispielsweise gezielt Fragen stellt, zeigt sich als aufmerksamer Zuhörender und erfährt ganz nebenbei wichtige Details über die andere Person.
Lernbereitschaft und Kritikfähigkeit lassen sich trainieren
Zum Erfolg gehören auch Kritikfähigkeit und Lernbereitschaft. Dies sind keine Talente, welche angeboren sind, sondern vor allem soziale Verhaltensweisen, die sich im Laufe des Lebens etablieren lassen. Wer wenig Talent für eine Sache besitzt, dafür aber Lernbereitschaft zeigt, engagiert sich und schafft es im besten Fall, die Defizite auszugleichen.
Kritikfähigkeit ist wesentlicher Bestandteil, wenn es um den Lernerfolg geht. Aus einem wertschätzenden Feedback lässt sich viel Gutes ziehen. Dennoch gilt es, bei der Kritik genau zu unterscheiden, von wem sie kommt und wie werthaltig sie tatsächlich ist. Welches Feedback bringt wirklich etwas? Wer Erfolg haben möchte, sollte sich immer an den Feedbackgebenden orientieren, welche bereits das erreicht haben, was man selbst erreichen möchte.